Interview mit Alfons Leonhart

Die Druckerei Leonhart im bayerischen Gangkofen hat ihren Offsetdruckbetrieb seit rund 15 Jahren nachhaltig ausgerichtet: mit ihren eingesetzten Druckmaterialien, Ökostrom aus erneuerbaren Energien bis zur Begrünung des Firmengeländes. Dabei setzt Geschäftsführer Alfons Leonhart seit jeher viele Ideen zum nachhaltigen Druck um.

Die neueste Errungenschaft ist das Label „Ökopress“ als erstes kostenloses Gütesiegel für den Offsetdruck. Aufbauend auf den Grundlagen des Blauen Engels zieht das Druckhaus weitere, strengere Kriterien zum Umweltschutz heran. Um das Ökopress-Label auf dem Druckprodukt verwenden zu dürfen, muss die komplette Produktionskette modernste Umweltstandards erfüllen: von der chemiefreien Druckplattenproduktion bis zu vollständig deinkbaren Druckfarben. Dazu zählen auch der Einsatz von Ökostrom sowie Papiere zu 100 % aus Altpapier oder aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Sie sind ein Pionier im Druck mit Ökofarben. Seit wann setzen Sie diese ein und welche Eigenschaften muss für Sie eine umweltfreundliche Farbe aufweisen?

Unsere Vorgabe war immer, dass alle Farben und Lacke ohne Mineralöle als Bindemittel und quasi frei von Schwermetallen sind. Weder giftig, mindergiftig, reizend noch krebserregend sollten die Farben sein. Heute hat zudem der Aspekt der Deinkbarkeit enorm zugenommen.

Brauchten Sie einen langen Atem, bis Sie Vorbehalte der Kunden gegenüber der Qualität von umweltfreundlichen Farben abgebaut hatten?

Ein Thema ist der ökologische Druck natürlich schon lange, gerade bei Markenartiklern. Aber das faktische Kundeninteresse war zunächst eher verhalten, dafür gab es Vorbehalte gegenüber Ökofarben. Das hat sich in den letzten Jahren in der Tat gewandelt.


Alfons Leonhart
Geschäftsführer

„Für die Markenhersteller eröffnen sich mit der Innenseitenbedruckung spannende, neue Optionen für die Kundenkommunikation.“


Bei allen Pluspunkten der Ökofarben: Bei welchen Druckaufträgen stellen diese derzeit keine Alternative dar und wie gehen Sie damit um?

Wir drucken alle Aufträge mit Ökofarben oder PURe®. Genau das ist es, was unsere Kunden schätzen.

In der öffentlichen Debatte wird Nachhaltigkeit gefordert, speziell auch bei Verpackungen. Kommt das auch bei Ihnen via den Kunden so an?

Das gesellschaftliche Umdenken spüren auch unsere Kunden und sie fragen uns nach Lösungen. Hier kommt unsere Erfahrung als Vorreiter im umweltfreundlichen Druck zum Tragen, die Kunden erhalten eine vorausschauende, individuelle Beratung.

Sie haben sich schon früh gegen Farben mit Kobaltseifen ausgesprochen. Ein Grund, weshalb Sie zum PURe®-Nutzer geworden sind. Welche Farbeigenschaften haben Sie noch auf PURe® neugierig gemacht?

Der Verzicht auf Kobaltseifen in Druckfarben entspricht voll unserer Philosophie. Damit zusammenhängend haben wir natürlich intensiv geprüft, ob die Druck- und Trocknungseigenschaften der Farbe PURe® und ihre Weiterverarbeitung für uns funktionieren. Darüber hinaus war für uns besonders die hervorragende Deinkbarkeit interessant.

Können Sie nach einiger Druckerfahrung sagen: In welchen Anwendungen hat Sie PURe® besonders überzeugt? Woran wollen Sie mit uns noch arbeiten?

Das Verdrucken auf Offsetpapieren führt zu wirklich überzeugenden Ergebnissen. Aktuell arbeiten wir mit der Anwendungstechnik daran, dass wir die Anwendungspalette von PURe® konsequent erweitern können.

www.druckerei-leonhart.de
www.ökopress.de